haben gestern erfahren, dass unsere Thera demnächst für 4! Wochen! im Urlaub ist! Bei uns ist deshalb gerade mächtig Panik ausgebrochen, weil wir uns derzeit immer gerade so von einer Woche zur nächsten hangeln. Wenn sie mal 2 Wochen nicht da war, war es immer schon schwierig. Aber 4 Wochen ... So lange waren wir seit Therapiebeginn noch nicht auf uns selbst gestellt. Sind uns gerade nicht im Klaren, wie das gehen soll. Natürlich gönnen wir ihr ihren Urlaub und finden das auch richtig so.
Was macht Ihr, wenn Eure Theras im Urlaub sind? Bereitet Ihr das in der Therapie vorher vor? Macht Ihr Notfallpläne und wie sehen die aus? Strukturiert Ihr die Zeit irgendwie durch? Oder ganz anders?
Bei uns ist die Thera gerade 4 Wo weg.
Die Zeit davor und die erste Woche war kurz Panik und gleichzeitig freuen sich andere. Hier gibt es von einer Seite grad viel veto gegen Therapie. Es wird boykottiert uns sabotiert. denen kommt die Auszeit gerade sehr gelegen und da es gut geht, ist es eher ein Bewies, dass wir die Therapie ja gar nicht brauchen. Schwierig...
Hier gibt es große Angst vor Abhängigkeit. Deshalb war ich schon immer extrem selbständig. Von daher ist es nicht ganz so schwer. Schwer wird eher das wieder reinkommen in die Therapie.
Kannst du einen Plan machen, damit du beschäftigt bist? Unternehmungen oder schrank aufräumen etc
Vorbereiten mit der Thera gemeinsam klingt doch sehr gut. Kann sie euch vielleicht etwas von sich dalassen? In welcher Form das auch immer ist, könntet ihr ja mit ihr gemeinsam festlegen. Und die Zeit in der keine Therapie ist, ist doch auch eine Zeit, in der alle gemeinsam daran arbeiten können, die Zusammenarbeit und die Kommunikation zu verbessern. Was gut ist, ist wenn man eine Art Notfallplan hat, falls etwas schiefgeht. Also euer soziales Netz ausbauen, einen Ansprechpartner für DIS-Notfälle sowas in der Art. Und natürlich könntet ihr euch schöne Unternehmungen ausgucken (falls das möglich ist). Ihr könntet euch auch eine „Aufgabe“ von der Therapeutin geben lassen, die ihr gemeinsam bearbeitet während dieser 4 Wochen?
Vielleicht war ja etwas für euch dabei. Wir wünschen euch auf jeden Fall gutes Durchhaltevermögen!
Was habt ihr denn bislang gemacht, während sie im Urlaub war? Vielleicht lässt sich da noch etwas ausbauen? Fällt mir gerade noch ein.
Danke, Ulli und WhiteHorses für Eure Antworten. Ist auf jeden Fall schon mal was dabei.
Ja, ein Plan wäre schon gut. Also vielleicht nicht zu einengend, aber jeden Tag ein Termin / eine kleine Aufgabe, irgendwas. Aber ob wir den dann einhalten können? Wenn man nicht gerade irgendwo hin muss zu jemandem, die*der auf einen wartet ... dann lassen wir es schnell schleifen ... Wie sorgt Ihr dafür, dass Ihr Eure Pläne einhaltet?
Dass sie etwas von sich da lassen könnte. Ist eine coole Idee und wollen wir gerne, aber haben keine Ahnung, was das sein könnte. Wenn ich sie das frage, will ich auch nicht, dass das irgendwie creepy rüberkommt ... :D
Einen Notfallplan hätten wir auch gerne. Das werden wir auf jeden Fall besprechen.
Unternehmungen klingen gut. Aber beim letzten Ausflug waren wir ziemlich orientierungslos und können uns immer noch nicht vollständig dran erinnern. Nicht, dass wir abhanden kommen. :D
Das mit der Aufgabe klingt prima. Unsere Thera gibt uns eigentlich nie direkt "Hausaufgaben" mit. Vielleicht wäre das der Gegenpol zum "zum nächsten Termin hangeln", dass man nicht immer nur was mitnimmt, sondern auch was ganz Bestimmtes vorbereiten muss.
Was wir bisher gemacht haben? Naja, eigentlich nichts anders, nur dass wir eben nicht zur Therapie gegangen sind. Aber das waren jeweils schlimme 2 Wochen und diese Situation wollen wir verbessern. Zumal es bei vier Wochen ja auch nochmal ne andere Sache ist. Ich glaube nur, unsere Thera hat das so gar nicht auf dem Schirm, dass das immer Horrorwochen für uns waren, weil ich dann immer wieder so erleichtert in der Therapie saß und zufrieden war, dass sie wieder da ist.
Wenn es eine Krise gibt, gibt es immer noch die Möglichkeit, sich hier oder im Chat zu melden. Der Chat und der Austausch mit anderen hier haben mich vor einiger Zeit netterweise gut unterstützt.
Am besten ihr sprecht das Thema einfach an. Woher soll sie es denn sonst wissen? Für sich selbst sorgen, Bedürfnisse erkennen und auch einfordern/ansprechen gehört auch zum Heilungsprozess. Nur Mut. Creepy ist da gar nichts. Das wird sie kennen. Nennt sich Objektkonstanz bzw Übergangsobjekt. :)
Allerdings weiß ich nicht wie sie dazu steht. Aber wenn sie das aus Gründen der Abhängigkeitsangst nicht möchte, hat sie vielleicht einen anderen Vorschlag. Aber mal ganz ehrlich, ich seid multipel. Bei der Therapiedauer sprechen wir von Jahren. da brauchen wir über Abhängigkeit nicht reden. Die kommt sowieso. Und ein Stück weit ist das auch normal, weil man sich sonst nicht auf eine Beziehung einlassen kann. Die braucht es aber bei dieser Art von Therapie, sonst geht gar nichts vorwärts. Wir wünschen euch jedenfalls, dass ihr was findet! Habt ihr noch genug Zeit den Urlaub mir ihr vorzubereiten?
Huch, jetzt sind wir ein wenig im Thema abgeschweift.
Wenn es eine Krise gibt, gibt es immer noch die Möglichkeit, sich hier oder im Chat zu melden. Der Chat und der Austausch mit anderen hier haben mich vor einiger Zeit netterweise gut unterstützt.
VG
KTT
Hallo KTT, vielen Dank für Deine Antwort. Ja, das stimmt. Ich bin zwar noch nicht lange dabei, aber habe es jetzt schon oft genutzt und das hilft wirklich sehr. :) Ihr seid alle so super lieb und hilfsbereit, das hilft mir wirklich sehr weiter, aktuell.
Liebe Grüße von DjoDjo und Team
(28.07.2021, 22:53)WhiteHorses schrieb: Am besten ihr sprecht das Thema einfach an. Woher soll sie es denn sonst wissen? Für sich selbst sorgen, Bedürfnisse erkennen und auch einfordern/ansprechen gehört auch zum Heilungsprozess. Nur Mut. Creepy ist da gar nichts. Das wird sie kennen. Nennt sich Objektkonstanz bzw Übergangsobjekt. :)
Allerdings weiß ich nicht wie sie dazu steht. Aber wenn sie das aus Gründen der Abhängigkeitsangst nicht möchte, hat sie vielleicht einen anderen Vorschlag. Aber mal ganz ehrlich, ich seid multipel. Bei der Therapiedauer sprechen wir von Jahren. da brauchen wir über Abhängigkeit nicht reden. Die kommt sowieso. Und ein Stück weit ist das auch normal, weil man sich sonst nicht auf eine Beziehung einlassen kann. Die braucht es aber bei dieser Art von Therapie, sonst geht gar nichts vorwärts. Wir wünschen euch jedenfalls, dass ihr was findet! Habt ihr noch genug Zeit den Urlaub mir ihr vorzubereiten?
Huch, jetzt sind wir ein wenig im Thema abgeschweift.
Liebe WhiteHorses,
ja, Du hast recht, ich sollte mit ihr darüber reden. Ich schäme mich nur immer so für die Abhängigkeit ...
Objektkonstanz/Übergangsobjekt ... nie gehört. Werden wir nachher vielleicht mal etwas googlen dazu. Danke für die Info.
Naja, da wir nur noch eine Stunde vor ihrem Urlaub haben und gerade akut auch noch andere Schwierigkeiten sind, weiß ich nicht, ob das zum Vorbereiten wirklich reicht. Sie hat es echt kurzfristig gesagt, wahrscheinlich weil sie dachte, es wird für mich nicht so'n riesiges Problem. Diesmal war auch kein Aushang da wie sonst ... Naja, wir wollen das beste draus machen, deswegen sammeln wir ja hier mit Eurer Hilfe Ideen. :)
Also ich versuche mal zu antworten. Ich bin richtig durcheinander.
Also ich weiß es einfach gerade nicht. War heute bei der besagten letzten Sitzung vor den vier Wochen. Aber mein Hirn ist leer, kann mich abgesehen von ein paar Gedankenfetzen einfach nicht richtig erinnern. Ich weiß noch, dass wir auf jeden Fall die ganze Stunde genutzt haben, um über diese vier Wochen zu reden. Aber ich weiß nicht mehr was. Also Notfallplan haben wir u. a. besprochen, aber nicht mal daran kann ich mich gerade vollständig erinnern. Wir hätten das aufschreiben sollen. (Normalerweise habe ich solche Amnesien bzgl. der Therapie nicht, deswegen hielten weder sie noch ich das offenbar für nötig.) Ich hoffe, die Erinnerungen kommen irgendwie wieder.
Wir haben, glaube ich, auch darüber gesprochen, was ich mir schon überlegt hatte mit Eurer Unterstützung. Aber ich weiß da auch nicht mehr das Ergebnis davon. Aber ich kann ja mal hier schreiben, was ich mir vor der Stunde überlegt hatte:
Also ich werde
- ein paar Tage verreisen zu einem lieben Menschen
- einen Trip in eine Stadt machen, in der ich mal gewohnt habe
- ein bestimmtes Museum besuchen
- zusätzliche Termine bei der Ergo (dann bei einer*einem Ersatzthera) wahrnehmen
- mich an den sonst üblichen Therapietagen zu Telefongesprächen mit lieben Menschen verabreden oder wenn da mal keiner Zeit hat, mich hier im Chat melden
als Beschäftigung und "Ersatztermine".
Ich hatte noch die Idee vorgebracht, an etwas, das irgendwie mit dem ganzen Therapiekram zu tun hat, zu arbeiten. Aber davon hat die Thera (hey, ich kann mich an etwas erinnern) abgeraten. Sie meinte, nicht, dass das zu sehr aufwühlt. Also keine Aufgabe, kein Projekt, keine Innenarbeit oder so. Nur beschäftigen, sich was Gutes tun, Skills und stabil halten.
Übergangsobjekt haben wir auch drüber gesprochen, sind aber irgendwie nicht zu einem Ergebnis gekommen.
Naja, wir wollten dann noch ein Versprechen von Ihr, aber das haben wir nur so halb bekommen. Und leider erinnere ich mich nicht mehr an ihren Wortlaut. Deshalb ist es jetzt wie kein Versprechen.
Oh Mensch, wo war ich bloß im Kopf? Dass ich jetzt fast nichts mehr weiß ...
ein bisschen dissoziiert scheint ihr gewesen zu sein. Wie gehts dir inzwischen?
Wenn du dich nicht erinnerst, so ist das doch okay. Du hast doch eine ganze Menge toller Ideen, die übrigens auch Projekte sind. Aufgaben von Theraseite hätten ja auch sein können, etwas bauen, basteln was auch immer. Aber eine Stunde ist natürlich viel zu kurz um das aufzufangen und alles zu besprechen. Gut zu wissen fürs nächste Mal.
Ein bisschen Therapiepause ist vielleicht auch mal ganz nett? Den Lebensmittelpunkt anders lagern …
Hallo,
wir wollen mal vom aktuellen Stand berichten.
Inzwischen hat sich die Panik etwas gelegt. Aktuell können wir uns meist ganz gut im Toleranzfenster aufhalten. Aber wir können auch nicht gut untereinander kommunizieren. Viel Nebel um uns herum. Hier sind alle in so einer Starre. Bloß nicht nachdenken, bloß keinen Mist anstellen, solange die Thera nicht da ist. Bloß nix kritisches unternehmen. Schön den Ball flach halten. Aber nachts haben wir immer Klinik-Albträume, weil wir die ganze Zeit Angst haben, in die Psychiatrie zu müssen, wenn es alleine nicht klappt ...
Unsere Ausflüge mussten wir weitestgehend streichen, weil sie zeitlich leider kollidieren mit kurzfristigen Terminen. Naja, auch Beschäftigung, aber ziemlich negative ...
Aber wir waren auch produktiv. Bella hat ganz viel gemalt und gezeichnet und wir haben unser Skill-Buch weiter gestaltet mit ein paar neuen Inhalten, Bildern, positiven Gedanken, Notfallstrategien.
Und wir haben uns überlegt, dass wir vielleicht doch mal so einen "Notfallkoffer" zusammenstellen werden. Eigentlich wollten wir soetwas nicht haben. Aber wir haben uns überlegt, jetzt einfach mal einen zu basteln und zu füllen und wenn's als Beschäftigungstherapie ist, bis der Theraurlaub vorbei ist, dann hat es auch schon geholfen.
Und danke WhiteHorses für Dein/Euer großes Kraftpaket.
Ein kurzes Update:
Wir waren wieder bei "denen". Nun sind wir wieder in die Depression abgerutscht, denke ich. Kommen nicht aus dem Bett, verlieren das Zeitgefühl, verpassen wichtige Termine, hängen den ganzen Tag wie ein Schluck Wasser auf dem Sofa, keine Lust zu irgendwas. Alles ziemlich suboptimal. Bald wieder einen Termin beim Arzt. Der will uns nicht mehr krankschreiben. Wir haben Panik. Wir erinnern uns nicht an die Arbeit. Wie sollen wir die dann machen. Wir wollen nicht mehr aufstehen. Alles überfordernd. Alles zu viel.
Die einen sagen, es wird Zeit, dass die Thera wieder da ist. Aber das dauert noch. Wir müssen arbeiten bevor die Thera da ist. Wir müssen das alleine schaffen.
Die anderen sagen, wir brauchen keine Thera. Alles nur Einbildung und Lüge. Wir kommen klar im Leben, müssen es nur wollen.
Wieder andere sagen, das ist der Beweis, dass wir abhängig von der Thera sind und man hat nicht abhängig zu sein, also wird man das jetzt beenden und gar nicht erst wieder hingehen.
Immerhin scheint so eine Art Konsens zu bestehen, dass wir keinen Scheiß machen, weil das Erpressung der Thera ist nach dem Motto, wenn sie mal Urlaub macht, dann machen wir Probleme. Also Skills, Skills, Skills. Durchhalten. Keinen Scheiß machen.
HAllo Djodjo, ich habe mir Deinen thread durchgelesen und kann Dich superverstehehn.
Immer, wenn mein Thera Urlaub macht, schreit ein Teil von mir Hilfe und ein anderer Teil freut sich...
Ich hoffe, es geht Dir inzwischen wieder besser, Thera müsste ja wieder weiter gehen inzwischen?
Und ich hoffe, Dein Arzt erbarmt sich, mit der Krankschreibung. Jedenfalls drücke ich Dir da die Daumen.
Viel Kraft Dir,
Liebe Grüße, Murphy
GESCHAFFT! Urlaub zu Ende. Gestern war endlich wieder Therapie. :)
Wir waren ziemlich verdisst und am Anfang war jemand völlig verschüchtertes da. Hat total "gefremdelt". Aber zum Ende hin sind wir ein bisschen aufgetaut. Müssen uns erstmal wieder dran gewöhnen nach so langer Zeit.
Der Arzt hat sich übrigens erbarmt. Ich musste nicht mal was sagen, erstaunlicherweise. Vielleicht weil gleich ein ganzer Haufen an deprimierten und verzweifelten Leuties bei ihm im Sprechzimmer saß. Er hat dann auch noch das Medikamentencocktail erweitert, was uns irgenwie Angst macht. Aber irgendwann müssen wir ja aus dem tiefen Loch mal wieder rauskriechen. Vielleicht hilft's.
Besser geht es uns leider bisher nicht wirklich. Aber es gab auch einen Trigger heute ... Gut, dass die nächste Sitzung schon gleich Montag ist.
DANKE an alle, dass Ihr uns vor und während der Urlaubszeit beigestanden habt, das hat wirklich geholfen. VIELEN DANK!
Bei uns ist deshalb gerade mächtig Panik ausgebrochen, weil wir uns derzeit immer gerade so von einer Woche zur nächsten hangeln. Wenn sie mal 2 Wochen nicht da war, war es immer schon schwierig. Aber 4 Wochen ... So lange waren wir seit Therapiebeginn noch nicht auf uns selbst gestellt. Sind uns gerade nicht im Klaren, wie das gehen soll. Natürlich gönnen wir ihr ihren Urlaub und finden das auch richtig so.
