GGG
Traurig, weil die eigene Familie so mies ist..... und man nix ändern kann...
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Trigger Traurig, weil die eigene Familie so mies ist..... und man nix ändern kann...
Hey Maddox,

ja, was soll ich sagen??

Du hast es auf den Punkt gebracht und so sehe ich es auch. Es ist so. Leider.

Und ja, auch ein Thera kann es nicht ändern, es wird immer mein Leben sein und wenn ich es da nicht rausschaffe, dann bin ich da drin und lebe tatsächlich deren Leben und nicht  meins. Das ist auch der Grund, warum ich nochmal nach einer Therapie gesucht habe. Mein Leben stellt mich absolut nicht zufrieden und auch meine Anteile nicht.

Ich versuche schon ewig den Ausstieg aus diesem Disaster. Mein Ex-Thera hat gemeint: "Wenn man 13 Jahre versucht, da raus zu kommen und es klappt nie, dann muss es sehr schwer sein!". Da hatte er recht und ich versuche es eigentlich jetzt 20 Jahre und ich glaube, dass ich's nicht mehr schaffe.

Man wird älter. Da geht weniger und nun bin ich auch um meine körperliche Gesundheit gekommen, zumindest vorerst.... Da macht man sich schon so seine Gedanken, ob's das jetzt war oder ob da noch was geht.

Hab' heute meinen 2. Termin gehabt. Heftig.

Man muss aber sagen, dass es ein wirklich sehr netter Thera ist und ich mich mit ihm bisher gut verstehe. Er ist bei Weitem nicht wie mein alter Therapeut, der ein absoluter Traumaspezialist ist. Der Neue ist "nur" ein Neuropsychologe und EMDR-Therapeut. Ich glaube, er kann echt viel, aber er stellt sein Licht unter den Scheffel. Er hat gut angefangen heute und er ist sehr sicher und angstfrei.

Trotzdem:
Egal, wie toll er ist und wie toll er alles kann, es bleibt mein Leben und es hilft nix, wenn er alles hinkriegt, was er sich vornimmt und glücklich ist, denn das färbt leider nicht auf mich ab und es wird alles bei mir liegen, es hinzukriegen. Das kann er mir nicht abnehmen.

Und da hab' ich schon große Angst, dass ich sowohl seine als auch meine Erwartungen und die Anforderungen nicht mehr erfüllen kann. Ich hab' ihm klar gesagt, dass ich's toll finde, dass er sich reinhängt, aber das ich ihm nicht garantieren kann, dass ich das auf meiner Seite auch so schaffe, wie er es packt.

Trotz vielen Zweifeln und auch der Gewissheit, dass es für vieles längst zu spät in meinem Leben ist, bin ich mit guter Laune und recht happy heimgefahren. Soweit, so gut und das lass' ich jetzt so stehen, bevor ich es mir wieder selbst schlecht rede.

Danke jedenfalls für Dein Verständnis, das tut auch mal gut, wenn man sonst so oft allein steht, einen keiner versteht und man dauernd auf den Hut kriegt. Ich hab' echt viel eingesteckt und weggesteckt in diesem Leben, viel mehr, als ein Mensch eigentlich aushalten kann. Ich will nicht leiden und andere wollen auch nicht leiden. Das ist wichtig, dass man nicht gleichgültig wird gegen das eigene Leid und das andere. Mein Ziel ist immer: Leiden minimieren und die positiven Dinge mehr und häufiger und größer machen. Deshalb kümmere ich mich auch gerne um meine alte Mutter. Eigentlich war ich mal eine Karrierefrau und bin sicher nicht der Typ, der da zu Hause pflegt. Aber es ging ihr immer schlecht und jetzt, wo sie alt ist, da tu' ich soviel, wei geht, dass es ihr gut geht.

Mein Ex-Thera hat mich am Anfang sehr verzogen und ich muss sagen, dass das viel in mir geheilt hat. Ich glaube, jeder traumatisierte Mensch und insbesondere die schwer  und schwerst traumatisierten Menschen brauchen soviel Liebe und Zuwendung, Verständnis, dass sie überhaupt eine Chance haben, mit ihrem Schicksal fertig zu werden. Das wird ihnen leider meist immer noch sehr vorenthalten.Ich denke, mehr Güte, mehr Sanftmut und mehr Spaß und Humor täte schon den Unos gut, aber erst recht denen, die nicht Unos sind.

:-)

GGG


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RE: Traurig, weil die eigene Familie so mies ist..... und man nix ändern kann... - von GGG - 11.12.2018, 21:44

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