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Innere Kinder u. Anteile - Sie waren schon lange vor Therapie da
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Innere Kinder u. Anteile - Sie waren schon lange vor Therapie da
Hi :-),

ich bin mal kurz am PC, kann auch jetzt nur mal kurz was vorab posten:

Also erst mal..... Kein Anteil hier braucht sich fürchten oder muss Angst haben. Niemand kann Euch zur Integration zwingen oder dass man die Anteile da gewaltsam quasi aus dem Kopf vertreibt. Das ist auch das, was heute in der DIS-Therapie immer mehr zum Konsens wird, dass das die Entscheidung der Patienten bzw. der Systeme im Patienten ist. Dann gibt's da noch so ein paar Therapierichtungen, die haben eine etwas andere Auffassung dazu, aber genau deshalb ist so ein Forum gut, dass man mal aufklären kann, was denn da so alles im  Angebot ist.

Krank ist man mit DIS. Das kann man sicher so sagen, auch wenn sich vielleicht der  betroffene Mensch bzw. seine Anteile nicht als krank empfinden.

Auf der anderen Seite ist es eben dieses gewachsene  System in einem, das nun mal eine mögliche Form von Selbstorganisation darstellt. Es ist sehr unterschiedlich, es gibt Menschen, die haben DIS, die nehmen nur die Falshs und die Folgeprobleme wahr, wie die Depri, die Angst. Die sagen: "Ich will das alles bloß los sein. Mich stört das, mir geht's mieserabel damit, es macht mich und mein Leben kaputt. Machen Sie, dass das weg geht!". Die haben noch gar kein Bewusstsein für ihre Anteile. Da wird ein Therapeut ein anderes Vorgehen wählen als bei einer Patientin, wo das System voll da ist und wo sich bei ihr Bewusstsein für die anderen gebildet haben und wo die Anteile ein eigenes Bewusstsein für sich selbst entwickelt haben.

Da ist viel passiert, in diesem Leben, in diesem Gehirn. Früher dachte man, einfach alles reparieren, umbauen und zurückbauen und so machen, wie es im Gehirn, in der Psyche ausgesehen hätte, wenn es diese Veränderungen durch die Traumata nicht gegeben hätte. Heute sieht man, dass Anteile z.T. Bewusstsein haben und dass es nicht so einfach geht, gegen  Anteile Therapie zu machen. Z.B. die Schematherapie hat das gut erkannt und umgesetzt. Die arbeiten bisher da nur mit inneren Kindern, nicht mit Anteilen an sich, aber es zeigt, worum es geht und dass das funktioniert.

Da wird's noch viele Diskussionen in Foren und in der Therapielandschaft geben, was denn nun der Königsweg ist. Es gibt gute Gründe für Integration und es gibt Argumente, warum es manche nicht wünschen und nicht können. Die muss man ernst nehmen.

Das war längst nicht alles, was es dazu gibt, aber heute hab'  ich keine Power mehr für  'ne sehr aufgefeilte Antwort.

Was meine Anteile sagen:

Sie überlegen auch und wir werden uns aber, wenn möglich, wohl für Integration entscheiden, sofern wir 'ne Chance dazu kriegen. Aber auch wir werden vorab versuchen, zu erfragen, wie es denn so damit steht, was dann aus den Anteilen wird. Aber ganz ehrlich muss ich sagen: Ich will da vorher noch viel rauskriegen, was im Gehirn passieren wird, wenn man es macht, wie es das Bewusstsein verändert und wie die Persönlichkeit danach aussehen wird/kann.

Ich persönlich bin mir gar nicht sicher, ob Anteile tatsächlich verschwinden, wenn integriert wird, sondern ich glaube, dass die sich nur verändern werden, aber in der Gesamtpersönlichkeit, die dann entsteht, noch immer eine Präsenz haben werden. Auch dadurch, dass man sie lange in sich hatte, haben wir immer eine Erinnerung an diese Zeit und diese Anteile und ich persönlich denke, dass man das nie mehr ganz verliert, sondern in veränderter Form in uns doch bleibt, allerdings gemäßigt und mit viel mehr Kontrolle.

Aber dazu muss ich erst selbst noch weiter recherchieren.

Leider haben mein alter Thera und ich uns grausamst zerstritten, weswegen ich ihn diese Dinge nicht mehr fragen kann. Er kannte sich super mit allem aus und hätte das gut beantworten können. Leider war im Streiten wichtiger am Ende, als mir zu helfen und so kann ich hier im Moment leider nicht mehr schreiben, was da alles passiert und passieren kann, obwohl ich es gerne täte, um auch anderen einfach  Sicherheiten mitzugeben, die ihnen mehr Kontrolle ermöglichen.

DIS macht viel Angst und Wissen über DIS ist oft Macht, für sich selbst  gut zu sorgen. Deshalb ist es gut, wenn man soviel, wie möglich, darüber rauskriegt und weiß.

Außerdem:
Innere Anteile und innere Kinder sind im Gehirn sehr stark und mächtig. Man kann sie nicht einfach wegschieben, sonst zeigen sie einem, wo der Hammer hängt. Das haben schon viele Therapeuten gestresst einsehen müssen. Erstes Ziel wäre Co-Bewusstsein, im Team klarkommen, miteinander  auskommen in einem Körper und ein gutes Leben hinzukriegen. Das ist die Pflicht und alles  Andere, was drüber raus geht, ist die Kür. Wenn man es will und wenn es geht.

Keiner muss heute wissen, wie sein ganzes Leben geht und keiner muss heute solche Entscheidungen über's Knie treffen. Lasst Euch Zeit, setzt Euch nicht unter Druck und lasst die Dinge auf Euch zukommen. In der DIS-Therapie wird's noch oft mal da oder dort lang Trends geben. Man darf sich davon nicht irre machen lassen.

Von daher: Macht's Euch gemütlich in der Vorweihnachtszeit und sorgt gut für Euch, egal, wie es innen konzipiert ist.

:-)


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RE: Innere Kinder u. Anteile - Sie waren schon lange vor Therapie da - von GGG - 11.12.2018, 21:09

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