Schattenfuchs
DIS & VT (Verhaltenstherapie)
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DIS & VT (Verhaltenstherapie)
Hallo Seelenwanderer,

das mit der Therapiesuche ist 'ne heikle Angelegenheit. Ich dränge da keinen, weil ich weiß, dass die Bedingungen bisher da draußen alles Andere als optimal sind. Auf der anderen Seite weiß ich, dass es für viele einfach allein nicht mehr geht. Eine Riesennachfrage von Traumapatienten sucht was und je schwerer krank, desto schwieriger wird es.

Ich weiß von vielen, die über Beratungsstellen an  Traumatherapeuten vermitelt wurden. Mein Erfahrungswert ist der, dass es weitaus mehr Traumatherapeutinnen gibt und wer mit einer Frau gut klarkommt, findet meiner Erfahrung nach eine Traumatherapeutin. Da gibt's ja für sexuellen Missbrauch überall Beratungsstellen, z.T. von sehr bekannten Insitutionen. Wenn man da im Internet schaut, dann findet man sicher die eine oder andere auf sexuelle Gewalt spezialisierte Beratungsstelle oder Ansprechpartner. Es gibt diverse Therapeutenlisten, die man da rausbekommt, wo eben Therapeutinnen drauf sind, die mit DIS schon  Erfahrungen gemacht haben.

Wenn man einen Traumatherapeuten sucht, dann wird's schon viel schwieriger. Und das ist auch so meine Erfahrung, dass halt grade viele traumatisierte Männer es schwer haben, wenn sie 'ne Klinik suchen oder einen Therapeuten. Es ist doch alles ziemlich auf den typischen Fall traumatiserrte Frau sucht Traumatherapeutin ausgelegt. Das hab' ich auch schon oft moniert und ein paar der supertollen  Traumahochburgen haben von mir mal gesagt bekommen, dass es so nicht geht. Reine Frauenstationen, aber keine Männerstationen. Ich hab' denen geschrieben: Ich will 'ne Traumatherapie machen und nicht ins Kloster gehen. Von einer männerfreien Umwelt halte ich mal gar nix, weil ich die Männer in unserer Welt für'ne tolle Sache halte und für einen großen Gewinn, wenn man es nicht grade mit den total gräßlichen Vertretern des Geschlechts zu tun hat.

Es ist schwer, was zu finden und wenn man was gefunden hat, dann gibt's auch da keine Garantie.

Ich würde sagen, was hilft, die Chancen zu verbessern, ist, informiert zu sein, damit man nicht an die ganz schlechten Therapeuten kommt, die total gar nix können und nur sich profilieren möchten. Die klassischen Profilneurotiker im Endstadium, die mal ohne jede Vorerfahrung und jedes Netzwerk an eine DIS rangehen, sollte man meiden.

Auch das, was dieser Kliniktherapeut da bei Dir abgezogen hat, hat mit einer seriösen und verantwortungsbewusst durchgeführten Traumatherapie bei DIS null zu tun! Integration nach ein paar Wochen, Anteile nach vorne bitten, einfach erwarten, dass Wechsel sich vollziehen, wie im Lehrbuch??

Urgh....

Sowas geht gar nicht.

Also um da weitere besonders negative Erlebnisse zu vermeiden oder zu reduzieren, sollte man von Anfang an schon etwas qualifiziert nachfragen, damit man die Therapeuten, die gar nix von Trauma verstehen, gleich gar nicht aufsucht. Zweiter Schritt wäre dann am Telefon und/oder per E-Mail mehr zu erfahren und den Therapeuten schon mal beim ersten Kontakt abzuchecken.

Dann bleibt pro Stadt selten mehr als  2- 10 Leute übrig, die überhaupt in Frage kommen könnten. Da geht man dann mal hin, aber auch mit dem Hintergrund: "Wahrscheinlich wird's auch da nix werden, aber ich lass' es mal auf mich zukommen, warte ab und frage das, was ich wissen will, ab.".

Du musst mit der Person halt auch klarkommen. Die beste Qualifikation bringt nix, wenn Du mit jemandem nicht zusammenpasst.

Wenn man ganz labil ist, dann wird's extrem schwer,  Vorgespräche und sowas zu machen. Das geht oft nicht gut aus. Bei solchen total instabilen Leuten ist oft der erste Weg zur Traumaklinik oder Traumaambulanz oder einer Beratungsstelle der bessere Weg. ich hab' in den letzten Jahren auch bei den Beratungsstellen recht gute Traumatherapeuten erlebt.

Man muss suchen und versuchen und sich sagen, wenn's jetzt nicht klappt, dann später mal. Verbissen auf Therapie versteifen, wenn man keine an Land ziehen kann, macht nur kaputt.

Dann echt lieber nur DBT umsetzen lernen, immer stabiler werden und Traumatherapie vertagen, bis man eben mal irgendwann einen guten Ansprechpartner findet.

Das kann jederzeit passieren oder erst in  5 oder 10 Jahren. Da steckt man nicht drin. Ohne den Versuch, wird man allerdings niemanden finden.

Was halt auch immer wieder sinnvoll ist, ist Rumfragen, sich durchtelefonieren. Wenn irgendwer Lehrbücher schreibt, wenn jemand wo Vorträge zum Thema macht oder im Internet Vorträge zu finden sind, ruhig mal da nachfragen. Bei den Ego-State-instituten nachfragen usw...

Klar, wäre besser, alles wäre schon koordiniert, man könnte einfach so schnell seinen Traum-Traumatherapeuten finden, in 5 km Entfernung, sofort frei usw... Das sollte es geben, aber bisher gibt's sowas nur ganz selten und durch Zufall.

Man muss es halt einfach überall versuchen und die ganzen Pleiten vorher einkalkulieren und nicht jedes Mal zusammenbrechen, wenn wieder eine Absage kommt oder sich ein anfänglich für toll befundener Therapeut sich als Vollpfosten und ziemlich unsensibel herausstellt. Man kann in die Leute nicht beim Erstkontakt reinschauen. Man sollte kalkuliertes Risiko fahren und wissen, wie man sich selbst auffängt, wenn's wieder mal frustran läuft.

Gleich in der richtigen Ecke suchen, ist aber wirklich wichtig.


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RE: DIS & VT (Verhaltenstherapie) - von Maddox - 08.01.2018, 23:21
RE: DIS & VT (Verhaltenstherapie) - von GGG - 03.12.2018, 21:53
RE: DIS & VT (Verhaltenstherapie) - von GGG - 05.12.2018, 01:53
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RE: DIS & VT (Verhaltenstherapie) - von GGG - 14.12.2018, 12:12

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