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Therapie und Arbeiten- geht das?
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Therapie und Arbeiten- geht das?
Hallo VieleLeben,

loslassen? Bei uns unmöglich. Kontrolle abgeben? Keine Option. Ich habe Angst, dass dann alles zusammenbricht um mich herum und vor allem, dass ich zusammenbreche und nicht wieder aufstehe. ich weigere mich schon seit geraumer Zeit, eine Traumatherapie in Anspruch zu nehmen, mich auf die ambulante Therapie so richtig einzulassen, mich krankschreiben zu lassen usw. Ich habe mit einem Teilzeitjob angefangen, mal sehen wie es läuft, und arbeite inzwischen so viel wie alle anderen, nämlich über 100 Prozent. Und wenn ich sehe, dass ich, oh bewahre, einmal ein paar Tage freinehmen soll, fülle ich diese Tage im Voraus schon mit so vielen Terminen, Freunde treffen etc., dass ich keinen einzigen davon so richtig genießen kann. Egal, Hauptsache nicht nachdenken, nicht mit den Dingen beschäftigen, den Vielen keinen Raum lassen. Bloß nichts Negatives aufkommen lassen. Denn, und das hatte ich erst kürzlich, lasse ich mich versehentlich darauf ein, funktioniert hier gar nichts mehr. Dass ich mir zu dieser Zeit nicht auch noch meinen Namen aufschreiben musste war noch alles. Ich habe mitten im Satz vergessen, um was es ging, stand im Laden und wusste nicht mehr warum, habe Termine verpasst und was es halt so alles zu vergessen gibt. Dazu war ich ständig erschöpft und dauerdepressiv. Ich konnte mich so nicht ausstehen. Dennoch weiß ich, dass es unumgänglich sein wird, diese Phase, vor der ich mich so fürchte, vollständig zu durchlaufen, möchte ich einen Grad der Besserung in der Kommunikation und auch im allgemeinen Wohlbefinden erreichen. Ich weiß nur noch nicht, wann genau das sein wird, denn jetzt gerade habe ich keine Zeit dafür. Ich muss mich um meinen Job, meine Kinder, meine Freunde und meine Familie kümmern. 

Ein ewiger Kreislauf, ausser ich unterbreche ihn selbst, das ist mir bewusst. Doch was soll ich dann den ganzen Tag lang tun? Bevor ich etwas zurückstecke, um der Therapie und unser aller Willen, möchte ich erst eine Tagesstruktur für mich/für uns erarbeitet haben. Sonst sehe ich da keine Chance für uns. Daran arbeiten wir gerade in der Therapie. Wie lasse ich los? Was tue ich für mich, wenn ich nicht arbeite (und nein, dazu gehört nicht, den Keller auszuräumen, die Kinderzimmer zu streichen oder das Haus zu renovieren), was brauchen die anderen Anteile usw. Vielleicht wäre das ja eine Idee, gemeinsam mit der Therapeutin und wer noch teilnehmen möchte eine Tagesstruktur entwerfen und erstmal nur Teilzeit zu arbeiten? Sehen wie das läuft?

LG
Silver


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RE: Therapie und Arbeiten- geht das? - von Say - 15.06.2019, 04:51
RE: Therapie und Arbeiten- geht das? - von Gelöschter User 01 - 15.06.2019, 20:04
RE: Therapie und Arbeiten- geht das? - von Gelöschter User 01 - 17.06.2019, 18:43

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