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Therapie und Arbeiten- geht das?
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Therapie und Arbeiten- geht das?
"Ist es wirklich so, dass beides vielleicht nicht geht? Ist es richtig sich Zeit zu nehmen und im "Vielesein" anzukommen und solange nicht zu arbeiten?"

Ich arbeite Vollzeit als Viele-Mensch. Es ist durchaus auch möglich, das eine muss nicht unbedingt mit dem anderen etwas zutun haben.
Sofern es finanziell möglich ist, würde ich durchaus schauen erstmal mich so zu stabilisieren, dass ich meine Ziele erreichen kann. Die Ziele sollten vorher definiert werden und auch Plan B.
Das Viele-Sein habe ich ja bereits seit meiner Kindheit (wie alle mit der Diagnose), das ist also nicht wirklich etwas neues. Als ich vor hm einigen Jahren meine Diagnose bekam, war sie letztlich nur die Bestätigung meines Erlebens. Ich habe zu dem Zeitpunkt zuvor viele Kliniken hinter mir gehabt, bis ich endlich zur richtigen Diagnose kam. Die Stabilisierung ist die Vorraussetzung für das Arbeiten, das ist aber egal ob Vielemensch oder nicht.
Es kommt auf den individuellen Fall an, wie es dem System geht und wie stabil sie sind oder bereits dies in Angriff nehmen. Manche können das, manche sind dabei und manche müssen sich andere Ziele als "arbeiten" setzen.

"Mir fällt es schwer mir einzugestehen, dass es vielleicht angebracht wäre. Ein Teil von mir, "prügelt" mich regelrecht vorwärts ja nicht auf zu geben, ja nicht einzubrechen."
Du kannst so weitermachen wie bisher, dann rechne aber auch damit, dass ein Systemzusammenbruch in der nächsten Zeit ansteht. Ob dies Tage, Wochen oder sogar Jahre sind, weiß man nicht. So ist dein Handling aufjedenfall nicht gesund. Aber wer will schon immer gesund handeln :/

"Er flüstert mir ein, dass ich dann wertlos bin, wenn ich das nicht mehr hinbekomme. Und schwach. Und bemittleideswert. Abschaum.....
Ist das einfach ein Anteil der Täterloyal ist und nicht will, dass in der Therapie Dinge weiter und eingehend beleuchtet werden?"
Ich würde nicht sagen, dass jener täterloyal ist, aber vielleicht ist er derjenige der diese Schallplatte aufgenommen hat und eben andauernd abspielt, so wie es eben erlernt wurde?
In diesen Aussagen verkapselt sich das Erlebte aus der Vergangenheit, diejenigen haben all das aufgenommen.
Es wäre an der Zeit mit dem Therapeuten über diejenigen destruktiven Anteile zu sprechen...

"Wie macht ihr das? Wie ging das für Euch? Wie seid ihr angekommen im Vielesein, falls ihr eine ähnliche Struktur habt? Wer hat euch innerlich vielleicht blockiert? Habt ihr euch zugestanden, das ihr Zeit braucht um "gesund" zu werden?"
Andauernd und bedingungslose Selbstreflexion, radikale Akzeptanz von allen so gut wie möglich (nicht dass das immer funktioniert...), wertfreies zuhören, absolut strukturierte Innen und Außenorganisation. Gesund, was ist das? Wir leben als Viele-Mensch und haben trotzdem bis dato überlebt, wir zerfleischen den Körper nicht mehr bis kurz vorm Tod, wir gehen arbeiten und haben uns viel aufgebaut aus eigener Kraft. Das ist für mich bereits nahe an gesund, wir bleiben aber viele.

"Ich habe Angst vor alle dem was folgt. Ich habe nur noch 8 Monate, dann wären die 78 Wochen Krankschreibung um. Was dann?"
Besprich das mit den fachspezifischen Stellen, welche Möglichkeiten gibt es? Umschulung, Teilzeit, Minijobs etc.? Da gibts tausend möglichkeiten, aber du musst erst dein Ziel definieren.


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RE: Therapie und Arbeiten- geht das? - von Say - 15.06.2019, 04:51
RE: Therapie und Arbeiten- geht das? - von Gelöschter User 01 - 15.06.2019, 20:04
RE: Therapie und Arbeiten- geht das? - von Gelöschter User 01 - 17.06.2019, 18:43
RE: Therapie und Arbeiten- geht das? - von Mirabella - 18.06.2019, 08:38

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