Seelenwanderer
Mephistophelesland - Die Reise in die Abgründe deiner Ängste
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Mephistophelesland - Die Reise in die Abgründe deiner Ängste


Jeden Abend nach dem Abendessen legten wir uns zum Schlafen in unsere Betten, unser Großvater, kam dann immer zu uns ins Zimmer um uns eine Geschichte zu erzählen. Großvater kannte viele Geschichten, meine zwei Schwestern und ich, haben uns oft gefragt, ob diese Geschichten wirklich wahr, sind. Meistens aber wollten wir immer wieder nur eine bestimmte Geschichte erzählt bekommen, wir hatten sie schon unzählige Male von unserem Großvater erzählt bekommen, trotzdem war es immer wieder spannend zu hören, wie er uns diese Geschichte erzählte. In der Geschichte, von der uns Großvater erzählte handelte, es sich um ein Land, in dem alles möglich ist, seltsame Wesen sollen dort leben, die nur sehr wenige Menschen jemals zu sehen bekommen haben, und dort sollen Dinge passiert sein, von denen niemand glaubte, dass sie wirklich geschehen sind. Das Land, von dem er uns immer wieder neue Geschichten erzählte hatte, den Namen Mephistophelesland, meine Schwestern und ich stellten uns oft vor, wie es dort wohl sein würde, aber uns war klar, dass es ja nur eine Geschichte ist und es dieses Land nicht wirklich gibt. Unser Großvater musste uns diese Geschichten von Mephistophelesland noch sehr oft erzählen, doch dann nach einigen Jahren, waren wir in einem Alter in den man keine Geschichten mehr erzählt bekommt, wenn man zu Bett geht. Ich habe noch oft an die Geschichten gedacht, die uns Großvater erzählte und ich war mir sicher das auch meine Schwestern sich ganz bestimmt auch an die Geschichten, die uns Großvater so oft erzählte erinnern.

Es vergingen viele Jahre, wir wurden erwachsen und zogen aus dem Haus unseres Großvaters aus. Zuerst zog meine kleine Schwester Lisa aus dem Haus unseres Großvaters aus. Lisa studierte irgendwo einige Jahre lang irgendetwas, dass ich nicht verstehen konnte.
Später als sie mit dem Lernen fertig war, zog sie auf eine kleine Insel im Süd Pazifik, der Name dieser Insel ist Vanuatu, und sie ist nicht besonders groß, sie wurde dort die Flughafen Managerin. In Dubai wäre es ein Wahnsinns-Job, aber auf Vanuatu ist das echt nichts, worauf man besonders stolz sein dürfte. Der Flughafen auf Vanuatu bestand aus nur ein paar kleinen Gebäuden, alles zusammen nicht größer, als der Bahnhof von einem Kuhdorf am Arsch der Welt, und die Startbahn war so breit wie eine Landstraße, und nicht besonders lang, im Grunde hatte sie dort nicht viel mehr Verantwortung als eine Pommesbudenbesitzer. Anja ist meine ältere Schwester, sie hat die Schule immer sehr gehasst, darum hielt sie auch nichts davon noch lange zu studieren, aber trotz ihrer durchschnittlichen Schulbildung, hat sie einiges in ihrem Leben erreichen können. Anja hat nicht so einen ausgefallenen Beruf wie Lisa ihn hat, aber trotzdem hat sie mehr Verantwortung in ihrem Beruf als eine Pommesbudenbesitzer.

Ich bin übrigens der Martin, unsere Arbeit lies uns keine Zeit für Geschichten, so kam es, dass die Geschichten über Mephistophelesland bei meinen Schwestern und mir, in Vergessenheit gerieten. Auch unser Großvater schien die Geschichten über Mephistophelesland vergessen zu haben, es waren Geschichten, wie man sie Kindern die zu Bett gingen erzählte und dann wieder in Vergessenheit geraten, weil sie nicht mehr erzählt werden müssen. Eines Tages, als ich die Post aus meinem Briefkasten holte, waren da wieder sehr viele Briefe im Briefkasten, das liegt daran, dass ich so gut wie immer zu faul bin, den Briefkasten zu entleeren, ich entnahm die Briefe und ging dann ins Wohnzimmer um die Briefe auf meinem Wohnzimmertisch abzulegen, um sie später zu öffnen und zu lesen. Ich blätterte schnell noch mit dem Daumen den Stapel durch, dabei viel mir ein Brief ganz besonders auf, er war ganz schwarz und darauf klebte ein Aufkleber, darauf stand nur meine Adresse und mein Name, einen Absender war nicht zu finden. Dieser Brief machte mich dann so neugierig, dass ich mich aufs Sofa setzte, und mir Zeit für diesen Brief nahm, sofort öffnete ich den Brief, ich tat es so hastig, dass ich den Briefumschlag zerriss, zum Glück habe ich den Brief dabei nicht beschädigt.
Ungeduldig zog ich den Brief aus dem Umschlag und faltete ihn vorsichtig auseinander, damit ich nicht auch noch den Brief pulverisiere. In diesem Brief stand geschrieben, dass unser Großvater gestorben ist und dass ich sein altes Haus erben sollte. Es war auch die Rede davon, dass Großvater im Nachbardorf beerdigt werden soll, weil es im Dorf, in dem mein Großvater lebte, keinen Friedhof gab. Zum Schluss standen die Termine für Beerdigung und Übergabe des Erbes auf dem Brief, die Beerdigung findet am 13.07.2008 um 16 Uhr, auf dem Friedhof der Dreifaltigkeit statt, und die Übergabe des Erbes am 14.07.2008 um 13 Uhr, am Haus meines verstorbenen Großvaters. Damit ich zur Beerdigung meines Großvaters und zur Übergabe von meinem Erbe fahren konnte, war es notwendig, dass ich meine Arbeit an dem Buch, dass ich schrieb, für einige Tage unterbrach, es gefiel mir nur sehr wenig, eine Pause mit dem Schreiben machen zu müssen, aber die Beerdigung meines Großvaters konnte man ja schlecht auf einen anderen Zeitpunkt verschieben. Weil ich die Briefe so spät aus dem Briefkasten geholt hatte, hatte ich kaum noch Zeit um alles vorzubereiten, um die Reise zu dem Dorf, in dem mein Großvater lebte anzutreten. Heute ist schon der 12.07.2008, und schon morgen muss ich bei der Beerdigung anwesend sein.

Hastig packte ich einige Sachen, von denen ich dachte, dass ich sie für die Reise benötigen werde in einen Koffer. Mein Koffer war der einzige Koffer, den ich besitze, leider ist er unübertrefflich groß, um einen neuen kleineren Koffer zu kaufen, dafür hatte ich nicht mehr die Zeit. In diesem Koffer hätte man für ein ganzes Jahr Wäsche einpacken können, und selbst dann hätte man dort noch locker Platz für jemanden gehabt, den man spontan um die Ecke gebracht hat, und schnell mal unbemerkt aus dem Haus schaffen muss. Ich kenne da so ein Mädel, sie singt, wie Kermit dem man hinten drauf tritt, aber sie denkt, dass sie die Callas ist, sie würde sich in diesem Koffer sehr nützlich machen können, und meine Ohren würden Applaus klatschen, der Koffer ist also ein Koffer für die ganze Familie, inklusive Hund und Katze.

Fortsetzung folgt.


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RE: Mephistophelesland - Die Reise in die Abgründe deiner Ängste - von Seelenwanderer - 31.01.2019, 11:19

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