Seelenwanderer
Mephistophelesland - Die Reise in die Abgründe deiner Ängste
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Zweite Seite

Als ich mit dem Packen fertig war, brachte ich den Koffer zu meinem Auto. Weil ich wie immer totales Chaos in meinem Kofferraum hatte, schmiss ich einige Sachen aus meinem Kofferraum raus, besonders diesen riesigen Werkzeugkasten, den ich ständig mit mir herumfuhr, und niemals benötige, der war so nutzlos, wie ein Besen ohne Putzfrau, außerdem wusste ich mit Werkzeug sowieso kaum umzugehen, und es klapperte ständig während der Fahrt, also fliegt der Kasten direkt mal raus. Jetzt noch schnell einige leeren Pfandflaschen und alte benutzte Socken, die vom Schweiß immer noch ganz steif waren aus dem Kofferraum geschmissen, und schon sollte ausreichend Platz für den Koffer sein. Mit viel Kraft hob ich jetzt den Koffer in den Kofferraum, ich hätte fast einen Schuhanzieher für den Koffer gebraucht, obwohl der Kofferraum von meinem Auto wirklich sehr groß ist.

Weil das Dorf, zu dem ich fahren muss, nicht gleich um die Ecke liegt, werde ich morgen schon recht früh losfahren, darum gehe ich heute besser früh schlafen. Bevor ich schlafen gehe, werde ich hier im Haus alles vorbereiten, um einige Zeit fortbleiben zu können, ich habe wirklich keine Lust darauf nach Hause zu kommen, und dann einen Saustall vorzufinden. Gerade weiß ich wirklich nicht, wo und mit was ich anfangen soll, doch dann ist alles ganz einfach, ich sorge zuerst dafür, dass der Kühlschrank nichts mehr in sich hat, was in der Zeit meiner Abwesenheit schlecht werden könnte, denn ich habe wirklich keine Lust darauf das bei mir im Kühlschrank die Maden feiern. Eilig durchsuche ich das gesamte Haus nach Müll, ungewaschener Wäsche und sonstigen Dingen, die dafür sorgen, dass mein Haus schön unordentlich aussieht, nichts ist schlimmer, als wenn man nach Hause kommt, und das Haus sieht aus wie Dresden 45.

Ich tobe noch einige Zeit lang durch das Haus und versuche wie blöd alles wieder ordentlich zu bekommen, immer wieder finde ich Dinge, die nicht dort liegen, wo sie hingehören, oder Dinge, von denen ich dachte, dass sie schon seit vielen Jahren von mir gegangen sind. Damit ich schneller fertig werde, stopfe ich einfach alles in irgendwelche Schränke, dann ist es weg, nicht mehr sichtbar, und alles sieht ordentlich aufgeräumt aus, na ja, man sollte die Schränke mit Vorsicht öffnen, damit man nicht von irgendetwas erschlagen wird, oder plötzlich unter einem riesigen Haufen Wäsche begraben wird, aber ansonsten ist alles sehr schön. Nachdem ich einige Stunden durch das Haus getobt bin, bin ich fertig und es ist später geworden, als es von mir geplant war, ich bringe den Müll schnell noch vierzehn Mal nach draußen und mache mir dann mein Abendessen fertig, esse es und schaue dabei Fernsehen, während ich über die Beerdigung und das Erbe nachdenke.

Jetzt nach dem Abendessen, bin ich sehr müde, es ist schon 23:47, und ich habe heute auch einiges im Haus getan, ich habe ganz sicher das Recht jetzt tot ins Bett zu fallen. Ich stellte schnell noch den Wecker auf 10 Uhr morgens, damit ich von den Toten wieder auferstehen kann. Dann schlafe ich ein und etwas später klingelte auch schon der Wecker, ich erschlage den Wecker kräftig mit einen meiner Pantoffel, auf ein Paar Beulen mehr in dem alten Wecker aus Blech kommt es jetzt auch nicht mehr an. Ich drehe mich noch mal um, denn die Nacht war wie immer viel zu schnell vorbei.

Um 10:32 quäle ich mich aus meinem Bett und taumle mit fast geschlossenen Augen zur Toilette, meine Blase ist randvoll, und kurz vorm platzen, darum pinkle ich ausnahmsweise im stehen, meine Füße werden dabei recht nass, leider klappte das zielen mit geschlossenen Augen überhaupt nicht gut, ich sollte das wohl noch etwas üben, oder vielleicht besser auch nicht. Weil ich gerade schon Mal im Bad bin, stieg ich schnell noch unter die Dusche, das sorgte dafür, dass ich richtig wach werde und bei der Beerdigung niemand versucht mich einzubuddeln, weil sie mich mit der Leiche verwechseln.

Beim duschen dann schnell noch einige Lieder gesungen, das versetzt meine Nachbarin vorübergehend ins Koma aber das stört mich gar nicht, denn wenn man meine Nachbarin erst einmal singen gehört hat, wird einen klar, dass es besser ist, wenn sie noch mal das Bewusstsein verliert und erst dann wieder zu sich kommt, wenn man das Weite gesucht hat. Jetzt wo ich wach bin, meldet sich mein Magen, Frühstück knurrt er gut hörbar, und ich habe nichts dagegen, seine Bedürfnisse zu stillen. Schnell noch den Bademantel rüber schmeißen und in die Schnabelschuhe mit dem goldenen Bömmelkes schlüpfen, die mir meine Mutter mal geschenkt hatte und schon geht es in Richtung Küche. Zuerst sorge ich dafür, dass ich einen Kaffee bekomme, denn ohne Kaffee läuft bei mir der Motor nicht, während die Kaffeemaschine blubbert, stelle ich alles was ich gerne essen würde auf den Küchentisch. Weil ich es beim Frühstück gerne abwechslungsreich mag, stelle ich Aufschnitt, einige Sorten Salami und Schinken auf den Küchentisch, dazu noch ein Paar Sorten Käse und etwas Marmelade. Dann noch schnell zwei Eier in den Eierkocher, selbstverständlich von frei laufenden Hühnern, Bodenhaltung und Bio sowieso, sogar die Herkunft der Eier steht oben drauf, „Herkunft, Hühnerarsch“ na, wer hätte damit gerechnet.

Inzwischen ist auch der Kaffee fertig, ich hole mir meine Tasse aus dem Schrank und fülle sie wie immer bis zum Rand voll mit Kaffee, jetzt noch vorsichtig Zucker und etwas Milch in die Tasse, dann ist sie auch schon so voll, das der Kaffee fast überläuft, ein drei viertel Liter, sollte für den Start in den Tag ausreichend sein. Vorsichtig bringe ich die volle Tasse zum Küchentisch und schaffe es sogar ohne etwas zu verschütten, gerade als ich die Tasse abstellen wollte, sind die Eier fertig und der Eierkocher gibt einen fürchterlichen Ton von sich, ich erschrecke und im gleichen Moment ist ausreichend Platz in meiner Tasse damit ich Zucker und Milch umrühren kann. Ordnungsliebend, wie ich nun mal bin, hole ich ein Tuch und wische Küchentisch und Boden trocken, das Tuch werfe ich dann gekonnt in die Spüle und hole die Eier. Endlich sitze ich und kann in Ruhe etwas essen, ich esse dann einige Scheiben Brot mit Marmelade und zum Schluss noch die Eier, danach räume ich alles zurück in den Kühlschrank.

Ich schaue auf die Uhr, es ist 11:30 Uhr, jetzt wird es Zeit, dass ich mich auf dem Weg mache, gut, dass ich gestern schon alles vorbereitet habe, ich stürme dann zum Ausgang, greif mir die bereitgestellte Tasche und entreiße dem Schlüsselbrett meinen Autoschlüssel, öffne die Haustür und schließe sie hinter mir ab. Schnell gehe ich dann zu meinem Auto, stieg ein und startete den Motor, der wie immer zuverlässig anspringt. Nachdem ich das Radio eingeschaltet habe, bin ich gleich wieder etwas entspannter und denke daran, dass ich vorher besser noch tanken sollte, ich trete kräftig aufs Gaspedal und schon geht es mit hundert Sachen in Richtung Tankstelle durch die verkehrsberuhigte Zone.

Fortsetzung folgt  :Winking Eye:


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RE: Mephistophelesland - Die Reise in die Abgründe deiner Ängste - von Seelenwanderer - 01.02.2019, 12:57

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